Arresthof (Flossenbürg)

Germany / Bayern / Flossenburg / Flossenbürg
 courtyard (en), Gedenktafel

Der Arrestbau , südlich der Wohnbaracken, bestand aus einem langgezogenen, steinernen Gebäude mit 40 Zellen, in dem anfangs nur Häftlinge untergebracht waren, die der KZ-Kommandant persönlich mit Arreststrafen belegt hatte. Die Gefangenen wurden unter Nahrungsentzug auf engstem Raum an Eisenketten gefesselt und waren zudem noch den sadistischen Launen der SS-Schergen hilflos ausgeliefert. Ab Februar 1941 wies die SS vor allem Juden und russische Kriegsgefangene zur "sofortigen Vernichtung" aufgrund des ,,Geheimen Kommissarbefehls" nach Flossenbürg ein. Seit 1943 wurden im Bunker vor allem die sogenannten "Ehren- und Sonderhäftlinge" festgehalten, die unter "strengste[r] Geheimhaltung" auf dem Arresthof innerhalb der Gefängnismauern exekutiert wurden. Allein zwischen April 1944 und April 1945 fanden im Arresthof 1500 Hinrichtungen statt.

Die Grundrisse der Zellen des Arrestbaus und die östliche Mauer mit Giebel und Fensterdurchbruch sind heute noch zu sehen, während der größte Teil des Arrestgebäudes 1964 abgerissen wurde. Was blieb waren die Fundamente des Gebäudes, in dem derzeit die Dokumentation untergebracht ist inklusive zweier - stark renovierter - Zellen.
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Koordinaten:   49°44'5"N   12°21'23"E
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