Postplatz | Platz, Park

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 Platz, Park

Der Postplatz ist heute der zentrale Schmuckplatz unserer Stadt.
An seiner Stelle, einst vor den Toren der Stadt gelegen, wurde noch bis 1845 Vieh gehandelt - Alter Viehmarkt. Als die Pläne zum Bau des ersten Postamtes verwirklicht wurden, mussten 1852 die alten Linden weichen. Das Postamt an der Südostseite des Platzes war 1855 fertig gestellt, zehn Jahre später das Landgerichtsgebäude an der Nordwestseite. Im Norden entstand nach einem Pariser Vorbild das große Wohn- und Geschäftshaus des Kaufmanns Eduard Schulze. Noch 1882 fuhr die Pferdebahn über das Areal.
Es war abzusehen, dass dieser Platz eine zentrale Stellung in der sich immer weiter nach Süden ausdehnenden Stadt innehaben würde. Dem entsprechend plante man eine repräsentative Anlage mit einem aufwändigen Kunstbrunnen aus Marmor. Im November 1887 wurde der Kunstbrunnen, vom Volksmund "Muschelminna" genannt, eingeweiht. Der Umbau des alten Postamtes zum Post- und Telegrafenamt war 1888/89 vollendet, ebenso die gärtnerischen Anlagen des Postplatzes.
Mit Ornamenten kunstvoll gepflasterte Wege führten zum Rand des Brunnenbeckens, an das man herantreten und es umrunden konnte. Eiben, Buchsbaum und eiserne Ziergirlanden, von wildem Wein umrankt, waren die bestimmenden gärtnerischen Elemente der Anlage. Dem Trend der Zeit entsprechend entfernte man die eisernen Zierketten 1903 und legte erste kleinteilige Blumenbänder für Wechselpflanzungen an, wenig später erhielten die Masten der seit 1897 fahrenden Straßenbahn am Postplatz eiserne Blumenkörbe, die mit hängenden Sommerblumen bepflanzt waren. Der Aufwand zur deren Pflege muss enorm gewesen sein und zeigt, wie lieb den Görlitzern ihr Postplatz war. Auch als im ersten und im zweiten Weltkrieg und noch danach viele öffentliche Grünflächen dem Anbau von Kartoffeln und anderem Gemüse dienten, blieb der Postplatz stets als Schmuckplatz erhalten.
Der Platz zeigt sich noch heute so wie nach seiner letzten Umgestaltung im Jahre 1937. Die breiten Zugänge zum Brunnen sind verschwunden, ein großzügiger Rasenplatz mit einem durchgehend umlaufenden und stets anspruchsvoll bepflanzten Blumenband entstand. Banknischen, zu den Verkehrsflächen hin mit Sträuchern abgepflanzt, laden zum Sonnen und Genießen der aufwändigen Wechselpflanzungen des Blumenbeetes ein.
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Koordinaten:   51°9'6"N   14°59'9"E
Dieser Artikel wurde Vor 15 Jahren zuletzt bearbeitet