Hohenthalplatz (Dresden)

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 Platz, Park

Der Hohenthalplatz wurde 1729 als Marktplatz der Friedrichstadt angelegt. Die ursprünglichen Planungen, von August dem Starken initiiert und von Ingenieur-Hauptmann Erndl umgesetzt, sahen diesen Platz als Zentrum des Stadtteils sowie Standort eines Rathauses vor. Bedingt durch den Einspruch des Dresdner Rates konnte die Friedrichstadt jedoch weder Stadt- noch Marktrechte erlangen, so dass auch der Marktplatz unvollendet blieb. Lediglich Vieh- und Roßmärkte fanden hier bis 1870 statt. Hinzu kamen gelegentliche öffentliche Veranstaltungen wie die Einweihung der ersten Real- und Armenschule.
1877 erhielt der Friedrichstädter Markt offiziell den Namen Hohenthalplatz. Namenspate war der sächsische Konferenzminister Karl Wilhelm Graf von Hohenthal-Königsbrück, der sich Verdienste um die Sozialfürsorge in Dresden erwarb. Hohenthal stiftete 1774 eine Armenschule und gründete fünf Jahre später in der Friedrichstadt ein Amtskrankenhaus, aus dem 1849 das Hohenthalhaus hervorging.
1888 wurde der Hohenthalplatz umgestaltet und erhielt in diesem Zusammenhang öffentliche Grünflächen sowie einen Kinderspielplatz. 1915 fand hier auch ein Denkmal für König Anton seinen Platz. Da die Namensgebung nach einem adligen Stifter in der Nachkriegszeit als unpassend angesehen wurde, beschloss der Rat der Stadt 1946 die Umbenennung in Christian-Beham-Platz. Christian Beham (1906-1945) war ab 1928 als KPD-Funktionär in der Friedrichstadt tätig, wurde während der NS-Zeit mehrfach verhaftet und 1945 im KZ “Dora” bei Nordhausen ermordet. 1993 erhielt der Hohenthalplatz seinen früheren Namen zurück. Das architektonische Bild prägen heute das erhaltene Hauptgebäude des früheren Hohenthalstiftes sowie ein in den 1970er Jahren errichtetes Wohnheim. Die Grünanlagen wurden in den letzten Jahren in Anlehnung an das historische Vorbild neu gestaltet.
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Koordinaten:   51°3'30"N   13°42'52"E
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