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Goldenes Tor (Jerusalem)

Israel / Jerusalem / Jerusalem
 Tor, Sehenswürdigkeit, geschütztes Baudenkmal

Das Goldene Tor ist eines der acht Tore in die Altstadt von Jerusalem. Das Tor befindet im östlichen Teil der Stadtmauer, südlich des Löwentors. Es ist das einzige Tor in der Stadtmauer, das direkt auf den Tempelberg führt. Die reich ornamentierte Archivolte geht auf den oströmischen Kaiser Herakleios zurück, anlässlich dessen Rückführung des Heiligen Kreuzes (630) in die von den Sassaniden zurückeroberte Stadt das Doppelportal als Triumphtor gestaltet wurde. Das Goldene Tor wurde während der Besetzung durch die Osmanen versiegelt.

Das Osttor ist auch ein Teil von den 3000 prophetischen Vorraussagungen der Bibel. Demnach soll Gott 1000 Jahre v. Chr. Ezechiel eine Vision gegeben haben, die dieser in seinem Buch, dem Buch Hesekiel, niedergeschrieben hat:

Das verschlossene Osttor (Ez 44,1-3 EU):
„1 Und er führte mich wieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums im Osten; es war aber zugeschlossen.
2 Und der HERR sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der HERR, der Gott Israels, ist dort eingezogen; darum soll es zugeschlossen bleiben.
3 Nur der Fürst darf sich, weil er der Fürst ist, dort niederlassen und das Opfermahl essen vor dem HERRN. Durch die Vorhalle des Tores soll er hineingehen und durch sie wieder herausgehen.“

Im Alten Testament prophezeite Ezechiel also den Menschen, dass dieses Tor fest verschlossen wird, sobald Gott selbst eingezogen ist.

In der christlichen Überlieferung betrat Jesus durch dieses Tor Jerusalem, bevor die Stadt 70 nach Chr. zerstört und 1537-1541 vom türkischen Herrscher Süleyman dem Prächtigen wieder aufgebaut wurde. Da dieser sich dabei an den Grundmauern der antiken Stadtmauer orientierte, wurden Stück für Stück auch die Stadttore wieder errichtet. Das Goldene Tor, oder auch das Ostor, wurde gleich nach dem Wiederaufbau auf Geheiß von Süleyman zugemauert, da dieser muslimischen Glaubens war und wohl im Buch Sacharja gelesen hatte: „Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. ... Da wird dann kommen, der HERR, mein Gott und alle Heiligen mit ihm.“ (Sach 14,4+5 EU)

Die Versiegelung des Tores wird häufig so interpretiert, dass Süleyman dadurch die Ankunft des Gottes der Juden habe verhindern wollen, denn nach jüdischem Glauben soll der Messias (hebräisch Maschiach) am „Ende aller Tage“ hier in die Stadt einziehen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Osmanen es nach dem Ende der Kreuzfahrerzeit schlossen, um „Ungläubigen“ den Zugang zum Tempelberg zu verwehren.
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Koordinaten:   31°46'44"N   35°14'13"E