Maincafe (Frankfurt am Main)

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„Und dann die Kulisse: Main, Schiffe, Hochhäuser. Vor allem bei Sonnenuntergang ist dieser Platz am Fluss nicht zu toppen. Das sehen wohl viele Leute so, weshalb es bei schönem Wetter rund ums Maincafé manchmal so quirlig wie im Schwimmbad ist. (...) Man sieht: Gute Gastronomie kann ganz einfach sein. Und an den Mainufern ist sie dringend nötig, denn dort hält sich der Frankfurter nun mal gern auf.“ (Frankfurter Rundschau, Juni 2002)

Man lobt die Macher des Maincafés nicht zu Unrecht, wenn man sagt, sie seien einen Schritt früher dran gewesen. Im schönen Sommer 2002 stellten sie auf dem Tiefkai vor dem Museum für Kommunikation eine Theke auf, ein paar Bierbänke und vielleicht ein Dutzend Liegestühle. Hin und wieder legte ein DJ abends Musik auf, zu essen gab es Bratwurst mit selbst gemachtem Kartoffelsalat, auf einem Fernseher in einer Ecke liefen Übertragungen von der Fußball-WM in Südkorea und Japan. Im Prinzip ist das Konzept auch im EM-Sommer 2008 noch das gleiche.

Die Leute kamen gern und reichlich. Sie taten das 2003, im heißesten aller Sommer, zu einem Ausmaß, dass man vor lauter Leuten zwischen Untermainbrücke und Holbeinsteg kein Mainufer mehr ausmachen konnte. Und ein Café? „Das Maincafé waren im Prinzip die Besucher selbst“, notierte die Frankfurter Rundschau im Jahr darauf, als das Maincafé sich anschickte, feste Formen anzunehmen.

Der bisherige Lagerraum für Getränke und Theke in der Mauer des Tiefkais wurde mit Toiletten, Theke, Küchennische und Vorratskammer ausgebaut. Das Maincafé war fortan kein Provisorium mehr. Es hat sich dennoch bis heute den Charme des Provisorischen und Spontanen bewahrt. Das ist uns wichtig. Noch immer sind das Maincafé im Wesentlichen die Leute, die auf dem Rasen zwischen Fluss und Schaumainkai liegen, mithin mitten in der Stadt. Damit hat das Maincafé nicht nur mit einfachen Mitteln die lange Zeit von der Kommunalpolitik angestrebte und von den Bürgern ersehnte Belebung der Mainufer mitangestoßen. Sein Erfolg hat auch nachfolgenden Projekten wie den aufwendigen Beach Clubs im Osten der Stadt und den zahlreichen anderen eher niedrigschwelligen Gastronomieangeboten am Fluss den Weg bereitet.

Heute dient das Maincafé schon mal einer gemeinnützigen Stiftung als Zielpunkt einer stadtweiten Schnitzeljagd mit 500 Schülern, wo sie zur Belohnung verpflegt werden. Wo anders im Herzen der Stadt wäre eine solche Veranstaltung möglich? Das macht das Maincafé auch aus: Sein System kennt keine Grenzen, und wenn doch, dann sind sie dehnbar.

ÖFFNUNGSZEITEN * tägl. 10-24 Uhr (bei schönem Wetter) | MAINCAFÉ SCHAUMAINKAI 50 60596 FRANKFURT
www.maincafe.net/