Isis-Tempel

Italy / Campania / Pompei / Via del Tempio d'Iside
 Tempel, Ruinen, archäologisches Gelände, Historische Ruinen

Bei den Ausgrabungen 1764 erwies sich der Isis-Tempel in seinem Dekor und seiner Ausstattung nahezu intakt, was Pompeji merklich zu seinem Weltruhm verhalf.
Der sehr alte und nur Eingeweihten vorbehaltene Mysterienkult der ägyptischen Göttin verbreitete sich ab dem 3. Jh. v. Chr. im ganzen Mittelmeerraum. Der Mythos schildert Begebenheiten aus dem Leben von Isis, die die Körperteile ihres Gemahls Osiris barg, der von Seth getötet und zergliedert wurde. Sie fügte die Einzelteile wieder zusammen und erweckte ihn mit ihren Zauberkräften wieder zum Leben.
So wurde Isis zur Göttin, die Leben spendet. Der Kult war gerade wegen der damit verbundenen Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod besonders in den niedrigen Gesellschaftsschichten Pompejis verbreitet.
In der Mitte eines von Bogengängen umgebenen Hofes erhob sich der Tempel auf einem hohen Podium*; davor der Altar, der Ableitgraben für die Gaben und ein kleines Gebäude (Purgatorium), in dessen Innerem eine Treppe zum Becken führte, aus dem man das Wasser für die Votivgaben schöpfte. Der Legende nach kam das Wasser direkt aus dem Nil.
Hinter dem Tempel gab es einen großen Versammlungssaal für die Eingeweihten (Ekklesiasterion) und in einem kleineren Raum (Sacrarium) waren Malereien mit den Episoden des Göttinnenmythos vorhanden.
Mozart besuchte 1770 Pompeji mit seinem Vater Leopold.
Er war vom Tempel so verzaubert, dass dieser für die Bühnendekoration der ersten Au ührung der Zauberflöte in Wien im Jahre 1791 als Modell benutzt wurde.
Die Ausstattung und die Statuen sind im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel zu sehen.
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Koordinaten:   40°44'56"N   14°29'17"E
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