Pragfriedhof (Stuttgart)

Germany / Baden-Wurttemberg / Stuttgart

Der Pragfriedhof in Stuttgart-Nord ist einer der größten Friedhöfe Stuttgarts.

Die Begräbnisstätte unterhalb des Pragsattels lag zur Planungszeit und zum Zeitpunkt der Eröffnung 1873 außerhalb der Stadt. Die inzwischen etwa 20 ha große, an einem Hang liegende Anlage wird durch eine Haupt- und eine Querallee gegliedert, die den Blick auf die Feierhalle, das einzige Krematorium Stuttgarts, zulassen. Dieses Jugendstilbauwerk wurde nach den Plänen des Architekten Wilhelm Scholter in den Jahren 1905 bis 1907 errichtet. Der Friedhof gilt als Sachgesamtheit als Kulturdenkmal.

1874 wurde der Friedhof auf der Ostseite um einen Teil für Angehörige des israelitischen Glaubens erweitert, nachdem der israelitische Teil des Hoppenlaufriedhofs nicht weiter genutzt werden konnte. 1925 wurde dort eine Gedenkstätte für die jüdischen Stuttgarter Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. 1944 wurde die Friedhofshalle durch Kriegseinflüsse zerstört. Der israelitische Teil des Pragfriedhofs wurde nach der Zeit des Nationalsozialismus wieder instandgesetzt und 1947 durch ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus ergänzt. Beisetzungen finden heute auf diesem Teil des Friedhofes kaum mehr statt; stattdessen wird der israelitische Teil des Zentralfriedhofs im Steinhaldenfeld genutzt, der bereits 1937/38 angelegt wurde. Auf dem israelitischen Teil des Pragfriedhofs befinden sich über 2300 Grab- und Gedenksteine. Dieser Teil des Pragfriedhofs ist durch einen Zaun vom Rest der Anlage abgetrennt und nicht für die Allgemeinheit zugänglich. 1953 wurde die erste anonyme Urnen­gemeinschaft angelegt. 2003 wurde eine Begräbnisstätte für fehlgeborene Kinder eingeweiht. Eine weitere Besonderheit für Stuttgart ist die Möglichkeit der Urnenbeisetzung im Kolumbarium.

Auf dem Gelände des Pragfriedhofs befindet sich auch die russisch-orthodoxe Heilige-Alexander-Nevskij-Kirche.
Nearby cities:
Koordinaten:   48°47'44"N   9°11'8"E

Kommentare

  • ich suche die mir angegebene ”Obere Feierhalle”, da ich als Schwergehbehinderter lange Wege fürchte. Keiner der Pläne gibt sie an! Kläglich" Prof. Ehrenstein, Kassel
Dieser Artikel wurde Vor 13 Jahren zuletzt bearbeitet