Luzk

Ukraine / Volynska / Lutsk /
 Stadt, Großstadt, Hauptstadt von Gliedstaat/ Provinz / Region

Luzk (ukrainisch Луцьк; polnisch Łuck; historisch Lutchesk) ist eine Stadt in der nordwestlichen Ukraine. Der am Fluss Styr gelegene Ort ist Zentrum der Oblast Wolhynien (Wolynska oblast).
Hinsichtlich der etymologischen Herkunft des Namens existieren drei Theorien:
der Name stammt von dem altslawischen Wort luka ab (Mäander (Flussschlinge) eines Flusses)
der Ort ist nach Luka benannt, Anführer des slawischen Stamms der Duleben, welcher in der Gegend lebte
der Name leitet sich von den Luchanen her, einem alten Zweig des Stamms der Duleben .
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Koordinaten:   50°44'9"N   25°19'58"E
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  • Der Ort wird erstmals 1095 in der Hypatiuschronik als Lutschesk urkundlich erwähnt. Bis zur Gründung von Wolodymyr-Wolynskyj war Luzk die Hauptstadt von Wolhynien. Die Siedlung entstand um eine aus Holz errichtete Festung eines lokalen Zweigs der Rurikiden. 1240 wurde die Stadt von den Tataren erobert, welche aber die Festung nicht zerstörten. Im Jahr 1321 starb mit Georg, Sohn des Lew, der letzte Adlige der Gründungs-Linie in einer Schlacht mit Gediminas, Großfürst von Litauen. Dieser verleibte Festung und Stadt seinem Reich ein. 1349 wurde die Stadt von Truppen des polnischen Königs Kasimirs des Großen für kurze Zeit erobert, sie fiel aber bereits kurze Zeit später wieder an Litauen. Unter den Litauern nahm die Stadt einen Aufschwung. Lubart, Sohn des Gediminas, errichtete am Ufer der Styr eine Burg aus Ziegel. Witold warb Kolonisten für Luzk an (überwiegend Juden, Tataren, Armenier und Karaimer). 1427 verlegt er den katholischen Bischofssitz von Wolodymyr-Wolynskyj nach Luzk. Ende des 15. Jh. besaß Luzk bereit 19 orthodoxe und zwei römisch-katholische Kirchen. Neben dem katholischen Bischof hatte auch ein orthodoxer Bischof seinen Sitz in Luzk. Daher trug die Stadt damals auch den Spitznamen Wolhynisches Rom. In der Liste der Bischöfe von Luzk sind die römisch-katholischen Bischöfe aufgeführt. 1429 fand auf Einladung des polnischen Königs Wladyslaw II. und Jadwiga von Polen in der Stadt eine Versammlung europäischer Herrscher statt, welche die Bedrohung durch die Tataren zum Thema hatte. Unter den eingeladenen befanden sich der deutsche Kaiser Sigismund, der russischer Großfürst Wassili II., der dänische König Erich von Pommern, der Großmeister des Schwertbrüderordens Zisse von Rutenberg, der Fürst von Stettin Kazimierz V., Dan III., Herrscher der Walachei, und weitere deutsche Fürsten. Nach dem Tod von Swidrygello im Jahr 1432 wird Wolynien ein Lehnswesen der polnischen Krone. Die Stadt wird Sitz eines polnischen Gouverneurs, die sich später Marschalle des Lands Wolhynien nennen. Im gleichen Jahr erhält Luzk das Magdeburger Stadtrecht. 1569 kommt Luzk im Zuge der Union von Lublin unter direkte polnische Herrschaft und wird Hauptstadt der Wojwodschaft Wolhynien und des Łuck powiat. Im Zuge der Union von Lublin konvertiert der lokale orthodoxe Bischof zum griechischen Katholizismus. Die Stadt wuchs weiter an und zählte in der Mitte des 17. Jahrhundert etwa 50.000 Einwohner. Beim Kosaken-Aufstand unter Bohdan Chmelnyzkyj wird die Stadt von Truppen des Kolonel Kolodko geplündert und teilweise niedergebrannt. Hierbei wurden knapp 4.000 Menschen getötet, etwa 35.000 flohen. Von diesem Ereignis hat sich der Ort lange nicht erholen können. 1781 zerstörte ein Feuer 440 Häuser, beide Kathedralen und zahlreiche weitere Kirchen. Im Zuge der dritten polnischen Teilung wurde Luzk 1795 von Russland annektiert. Die Wojwodschaft wurde aufgelöst. Luzk war nicht mehr Provinzhauptstadt, sondern wurde von Schytomyr aus regiert. Nach dem Novemberaufstand wurde die Russifizierungsbemühungen in der Stadt verstärkt, wodurch Russisch das Polnische als dominierende Verkehrssprache ablöste. Griechisch-Katholische Kirchen wurden in Russisch-Orthodoxe umgewandelt. 1845 ereignete sich in der Stadt erneut ein Großbrand, welcher Abwanderungen zur Folge hatte.
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