Kriegerdenkmal an der Hindenburgstrasse

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Das Kriegerdenkmal am Ende der Hindenburgstraße und wurde 1925 erbaut zum Gedenken an die 82 Borkumer, im 1. Weltkrieg 1914/1918 Opfer von Verbrechen und Gewalt geworden sind. Nach der Erweiterung fanden nochmals 260 Namen von Gefallenen und 62 von Vermissten aus dem 2. Weltkrieg platz. Eine gewaltige Anzahl für so eine überschaubare Gemeinde. Alleine 11 x Akkermann und 10 x Meeuw sind zu lesen. Unvorstellbar.

Aber auch unvorstellbar ist das Geschehen um den kleiner Gedenkstein weiter hinten, linker Hand. Lynchmorde an amerikanischen Piloten werden hier mit einem lapidaren Satz verharmlost: >Zum Gedenken an die Soldaten der US-Airforce, die am 04. August 1944 auf unserer Insel nach ihrer Gefangennahme auf tragische Weise ihr Leben verloren. Auch hier taucht in den Analen der Name Akkermann auf.

Noch eine dunkle Seite der Geschichte die kaum jemand kennt und über die nicht gerne gesprochen wird: der Bäder-Antisemitismus. Schon zu Kaiserzeiten sollten die Inseln judenfrei sein. Borkum war dabei nur die Spitze des Eisberges. Man ersann das "Borkumlied"


An Borkums Strand nur Deutschtum gilt, nur deutsch ist das Panier. Wir halten rein den Ehrenschild Germania für und für! Doch wer dir naht mit platten Füßen, mit Nasen krumm und Haaren kraus, der soll nicht deinen Strand genießen, der muß hinaus, der muß hinaus!“

– Textstelle aus dem Borkumlied


„Borkum, der Nordsee schönste Zier, bleib du von Juden rein, laß Rosenthal und Levinsohn in Norderney allein.“

– Textstelle aus dem Borkumlied


Weitere Infos zu den Lynchmorden: www.486th.org/Assn/Borkum/BorkumerZeitung.htm und www.flieger-lynchmorde.de/Text/auflistung.htm

Weitere Infos zum Bäder-Antisemitismus: www.zeit.de/2003/24/borkum

-pk-
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Koordinaten:   53°35'22"N   6°39'50"E
Dieser Artikel wurde Vor 12 Jahren zuletzt bearbeitet