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Wasserwerk Saloppe (Dresden)

Germany / Sachsen / Dresden / Körnerweg
 Pumpwerk, Pumpstation, Schöpfwerk  Kategorie hinzufügen

1870 errichtete der Ingenieur Bernhard Salbach am Körnerweg auf diesem Standort ein modernes Wasserwerk zur Versorgung der Stadt. Das in neoromanischen Formen gestaltete Gebäude wurde von Theodor Friedrich entworfen und am 30. März 1875 eingeweiht. Die zu diesem Zeitpunkt erste große Wasserversorgungsanlage Dresdens sicherte viele Jahrzehnte lang einen Großteil des Trinkwasserbedarfs der wachsenden Großstadt. Das benötigte Wasser wurde aus dem Uferfiltrat der Elbe gewonnen und mit Hilfe von Dampfmaschinen in einen Hochbehälter gepumpt. 1923/25 erfolgte eine Modernisierung der Technik des Wasserwerkes sowie der Einbau von Filtern, 1932 dessen Umstellung auf elektrischen Betrieb.
Als Ersatz für die abgerissene “Schnapsbude” der Anfangszeit errichtete Theodor Friedrich 1876 oberhalb des Wasserwerkes einen großzügigen Gaststättenkomplex mit mehreren Restaurationsräumen, Veranda, Gartenterrassen und einem Aussichtsturm. Auch bei diesem Bau kamen neoromanische Architekturformen zur Verwendung. Die neue Saloppe besaß eine eigene Schiffsanlegestelle der Dampfschiffahrt und entwickelte sich schnell zu einer der größten und beliebtesten Dresdener Ausflugsgaststätten. Ab 1930 gehörte sie der Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke AG (DREWAG), die den Betrieb an einen Pächter übertrug. Noch bis 1945 konnten die Besucher hier einkehren.
Sowohl Wasserwerk Saloppe wie auch die benachbarte Gastwirtschaft wurden 1945 ein Opfer des Luftangriffs. Während die Ruinen der Gaststätte später abgetragen wurden, konnte das Wasserwerk 1949 notdürftig wiederhergestellt werden und seinen Betrieb 1949 wieder aufnehmen. Infolge der Verschlechterung der Wasserqualität und der ausgebauten Trinkwasserversorgung per Fernleitung von den Talsperren des Erzgebirges ging die Saloppe 1993 vom Netz. Zuletzt wurde hier Brauchwasser für das Siemens-Werk (Infineon) in Klotzsche gewonnen. Künftig ist der Umbau des denkmalgeschützten Maschinenhauses zu Wohnzwecken geplant.
An Stelle der früheren Ausflugsgaststätte wurde in der Nachkriegszeit wieder eine kleine Wirtschaft eingerichtet. Das provisorische Gebäude war bis 1989 vor allem als Wohngebietsgaststätte von Bedeutung, bevor im Mai 1990 ein privater Betreiber den Ausschank übernahm. In den letzten Jahren fanden hier auch verschiedene Veranstaltungen und Sommerfeste statt, so dass die Tradition des beliebten Lokals bis heute fortgeführt wird.
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Koordinaten:   51°3'53"N   13°47'17"E
Dieser Artikel wurde Vor 3 Jahren zuletzt bearbeitet